4. Juli 2010
Initialen meines Großvaters auf Bettwäsche, 1920er-Jahre
Mit dem adligen Schneuztuch fing es an: Gestickte Monogramme. Mit einem Monogramm versehen, war das Tuch ein Liebespfand, denn durch die Initialen war stets ersichtlich, von welcher Person das Geschenk stammte. Später wurde die komplette Wäsche-Aussteuer, vom Geschirrtuch, Wäscheklammerbeutel bis zum Hemd, mit Initialen bestickt. Mit dem Monogramm blieb der Mädchenname der Frau weiterhin sichtbar, und man verhinderte Verwechslungen in der Wäscherei und Heißmangel. Wäsche und Leinen waren Lebensanschaffungen – und wurden gepflegt und immer aufs Neue geflickt. Nur das Totenhemd, früher Teil der bäuerlichen Aussteuer, besaß keine Initialen.
Textile Erinnerungen
„SIE“-Handtuch aus den 1970er-Jahren.
Fotos (c): Jutta Failing